Taurus Gebirge
Eine intensive Reise durch den Osten der Türkei bis zu den Grenzen des Iran.
Kappadokien
Das karge Hochland im Osten der Türkei ist weit und birgt noch viele unentdeckte Geheimnisse in sich. Eines davon befindet sich in Göreme, Kappadokien. Die sogenannten „Feen-Kamine“ sind seit der Steinzeit bewohnt. Für 14 Tage streifte ich durch die Täler zu den steinernen Siedlungen, welche tief in das innere von Bergen führen.
Hier findet man noch viele Gänge und Tunnels die tief ins Berginnere führen und dort so manche schöne Einsichten in eine längst vergessene Kultur eröffnen.
Einige Gänge führen in unterirdische Städte aus der Frühzeit. Die bekannteste unter ihnen wird Derinkuyu (tiefer Brunnen) genannt. Das Gebiet ist seit über 30.000 Jahren bewohnt. Einst lebten hier Menschen, welche nichts anderes kannten als Natur um sich herum. Alles, was diese Menschen hatten, waren Gaben der Erde und das Geschenk des Lebens. Ihren Spuren folgte ich weiter in den Osten, tiefer hinein in die vergangene Zeit.
Nemrut - und die Altare von Antiochos
Die Reise führte durchs Ararat-Gebirge, nach Göbekli Tepe und zu den Altaren von Nemrut. Die Überresten vergangener Hochkulturen zeugen von der Hochzeit Mesopotamiens. Dies ist die Geschichte der Zivilisation in welcher griechische und persische Mythologien verschmelzen. Unter den Hügeln aber sind vermutlich noch weitaus ältere Chroniken zu entdecken.
Zwei Nächte lang wachte ich auf den Altaren von Nemrut Dagi und vertiefte mich in die Geschichte von Antiochos, dessen Geheimnisse noch bis heute unter der Oberfläche ruhen. Die Umgebung wurde jedoch schon vor Tausenden von Jahren zuvor erkundet. Von Vorfahren, die noch kein Eisen schmiedeten.
Anschliessend suchte ich nach Wegen durch die kargen Steinwüsten, um weiter nach Osten voran zu kommen. Die Stille in der weiten Steinlandschaft, sie führt einem die Stimmen der Derwische über weite Entfernung zu Ohren.
Die Steine von Akdamar
Weit im Osten Anatoliens, an der Grenze zum Iran, befindet sich ein weiterer Ort von ausserordentlicher Auffälligkeit und Schönheit. Hier befindet sich eine der ursprünglichen Apostel-Kapellen, deren Spuren man bis tief in den Iran folgen kann. Originale Schriften in Aramäisch verfasst, zieren grosse Teile der Kapelle.
Ich verbrachte fünf Tage auf der Insel und wachte bei den Steinen in die Nacht hinein. Es ist ein durchaus beeindruckender Ort, dessen Wirken noch weit über unser Verständnis hinaus geht.
Ani & das Zeichen
Weiter im Osten, an der unmittelbaren Grenze zum Iran, befindet sich ein weiterer Meilenstein der Vergangenheit. Ani: einst eine Stadt mit über tausend Kirchtürmen. Hier befindet sich die dritte Apostel-Kirche. Die unwirkliche Landschaft und die alten Texte, welche sich noch immer an dem Ort befinden, gaben ein Symbol frei- ein Zeichen für mein Wesen. Dieses Zeichen füllte sich über die Jahre mit der Kraft meiner Erinnerungen. Es wurde zum Symbol meiner Arbeit.
Von hier aus verläuft das Taurus Gebirge weiter nach Osten, wo es mit der Tektonik des Himalaya verschmilzt. Auch an dieser Stelle finden sich noch weitaus ältere Spuren. Siedlungen aus der Steinzeit, zum grössten Teil noch unerfortscht, liegen entlang dem ausgetrockneten Flussbett. Die Flüsse, welche einst die weite Ebene zwischen den Tälern schufen, sind längst vergangen. Und mit ihnen auch die ersten Bewohner dieser Höhlen. Ich lernte, dass Menschen von hier aus einst in mehreren Wellen nach Europa wanderten.