Bretagne - Alphasteine

2019 durfte ich meine Vertiefungen mit unseren neolithischen Ahnen in Nordfrankreich fortsetzen. Bis dahin habe ich mir das Wissen über die Symbole von Lascaux bereits angeeignet. Durch das Studium der Cro-Magnon-Kultur wurde mir erstmals bewusst, dass das gesamte Europa bis in den nahen Osten von diesen hochgradig begabten Naturmenschen besiedelt war.

In meinem Geiste fügte sich ein Puzzle zusammen. Die Bretagne stellte eine Art Prüfung der Thesen und des gesammelten Wissens dar.

Wer sich in der Bretagne nach neolithischen Zeugen umsieht, bemerkt schnell, dass es einen fliessenden Übergang der Kultur nach Südengland und nach Osteuropa gibt. Die Baumeister, deren Wissen und spirituellen Grundsätze kursierten zwischen dem Festland und den umliegenden Inseln.
 

Obwohl diese wundervollen Zeitzeugen im Verlauf bereits von jüngeren Religionen denunziert und beschmutzt wurden, kann man in ihrer Tiefe noch starke Quellen der Kraft ausmachen. Wie in Grönland oder dem Taurusgebirge, liegen auch hier viele der Megalithen an besonders markanten oder kräftigen Orten.

Untersuchung von Dolmen in der Nähe von Carnac. Die Steine werden auf etwa 3.000 Jahre v. Chr. datiert.
Kilometerweite Strassen von Megalithen entlang von Erdmagnet-Linien in Carnac

Die grosse Frage bleibt bis heute, wie die damaligen Baumeister die exakten Umlaufbahnen von Sternen und Planeten kennen konnten. Einige der Bauwerke sind dermassen exakt nach astronomischen Ereignissen ausgelegt, dass ihre Präzision nur Fragen hinterlässt. Andere Bauwerke sind weniger genau.

Die Megalithstrassen von Carnac zum Beispiel zeigen eine deutliche Abweichung der Mondphasen und dessen Passagen – die Abweichungen werden dadurch erklärt, dass viele der Steine heute nicht mehr an jener Stelle stehen, wo sie einst standen.

Die Steine von Carnac, Bretagne, Frankreich 2019.

Durch die Verschiebung der Megalithen in der Neuzeit, wird ein Lesen der Mondphasen kaum mehr möglich. Es lässt sich nur noch erahnen, dass hier einst Architekten am Werk waren, welche ihre Sache verstanden. Dasselbe gilt für Stonehenge in Südengland. Der Unterschied ist nur, dass Carnac mit grosser Wahrscheinlichkeit zur Berechung der Mondzyklen verwendet wurde und Stonehenge zur Berechung der Sonnenzyklen. Hier wurden ebenfalls Megalithen verschoben – welche jedoch im Verlaufe des 20. Jahrhunderst korrigiert wurden.

Es gibt immer wieder neuzeitliche Stimmen, welche den neolithischen Völkern ihr Wissen nicht zutrauen. Wer jedoch das Glück und die Zeit hat, sich mit ihren Bauten auseinander zu setzen, wird erkennen, dass diese Menschen uns in vielen Bereichen überlegen waren. Spätestens mit der Entdeckung der Himmelsscheibe von Nebra oder Tal-Qadi sollten wir uns dazu überwunden haben.

Copyright 31.01.2022 A.Alphasteinn. Zurich, Switzerland