Schottland & Orkney
Norden! Alleine. Zum ersten Mal. Im Sommer 2009 bereiste ich für sechs Wochen alleine das sagenumwobene Schottland.
Die Reise führte durch weitläufige Hochebenen, vorbei am Hadrian’s Wall, hoch bis in den obersten Norden und von dort aus weiter auf die Orkney Inseln.
Auf den Orkney Inseln geriet ich per Zufall und ohne jedes Vorwissen zu den heilgen Stätten von Stenness und anschliessend zum Ring von Brodgar.
Erfasst von der Schönheit der Landschaft und der Geschichte des Ortes, wachte ich die Nacht hindurch bei den grossen, alten Steinen. In dieser Stille des Nordens wurde mir eine Erfahrung von besonderer Wichtigkeit zuteil. Funken von Inspiration und Vorahnung sprangen auf mich über.
Tiefem Respekt vor den Erbauern folgten tiefe Erinnerungen aus dem Unterbewusstsein, welche weit über den mir bis dahin bekannten, westlichen Schamanismus hinaus führten:
Es gab eine Zeit, da lebten alle Menschen mit und in der Natur. Sie waren sich den Kreisläufen der Natur bewusst, kannten den Lauf der Sterne, die Gezeiten, die Tiere und Pflanzen und welche Stärken diese haben. Sie sahen sich selbst als Kinder der Erde und all ihre Werkzeuge waren direkt von Mutter Natur entliehen.
Diese Menschen der Steinzeit, dem Neo- und Paläolithikum, sie waren grossartige Baumeister, Jäger und Heilkundige, hervorragende Bergsteiger, Waldläufer und Weitwanderer.
Sie waren täglich von wilder und fordernder Natur umgeben und ihr Körper, Geist und ihre Reflexe waren perfekt an diese Bedingungen
angepasst.
Unsere Sinne und unser Körper sind perfekt dafür gemacht, die Natur zu ergründen, zu erforschen, zu durchwandern und dabei tiefe, innere und äussere Erfahrungen zu machen.
Zurück in Schottland führte der Weg direkt in die Hochebenen, den Highlands. Ohne genaue Kenntnisse der Umgebung begann ich mit Weitwanderungen, welche schlussendlich auf einen Berg Namens Morven im Nordosten der Highlands führten.
Wenn auch vom Unwetter überrascht, so verbrachte ich hier doch zum ersten Mal die Nächte im Gebirge des Nordens. Ich verlor mein Zelt und meine Essensvorräte im Sturm. Doch ich fand auch so viel Mut und Lebensenergie in diesem Augenblick. Ich ahnte, dass diese Art in der Natur zu reisen mein Naturell ist.
Die Wildnis, dafür sind wir gemacht. Unsere Sinne, Reflexe und Fähigkeiten waren einst perfekt an sie angepasst!
